Wolken. Heim.
von Elfriede Jelinek Theater Magdeburg
Heimat, Boden, Blut, Nation: Zunächst vorsichtig, bald selbstbewusst, zieht ein „Wir“ Wort um Wort ein längst überwunden geglaubtes Gedankengut aus dem Sumpf der Geschichte. Wer ist dieses hundertfach beschworene „Wir“, dieses Deutsche, dieses Nationale? Das „Wir“ verleibt sich Texte von Hölderlin, Hegel, Heidegger, Fichte, Kleist und der RAF ein und kreist im Nachdenken über Identität und Heimat scheinbar zwangsläufig immer wieder um den Ausschluss des Anderen, des Fremden. Wolken.Heim., 1988 als Auftragswerk für das Theater Bonn entstanden, ist nationale Spurensuche und bissiger Kommentar auf die Resistenz nationalsozialistischen Denkens. Ein wortgewaltiger, schonungsloser Text von beklemmender Relevanz.
Regie, Musik - Florian Hein
Bühne - Elizaweta Veprinskaja
Kostüm - Clemens Leander
Dramaturgie - Katrin Enders
Mit
Julia Buchmann, Oktay Önder, Michael Ruchter, Carmen Steinert
Chor
Héctor Bazo
Alena Figueroa
Philipp Grabowski
Norman Groll
Mareike Ludwig
Martin Otto
Jana Pluschke
Nataliia Volchanova
Jessy Waberer
Sarah Witter
Fotos: Katrin Ribbe.